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04.04.2014 - Viva Espana

Und wieder einmal schlägt er unbarmherzig zu: Das Grauen in Form meines Radioweckers dudelt vor sich hin und ich sitze um 3.15 Uhr mit Herzrasen im Bett. Wach! Ich kann es noch gar nicht glauben, dass unser Flug heute tatsächlich geht, daher muss ich das direkt nochmal auf dem Handy checken. Ja - hurra - die Startzeit ist geblieben.
Nach einer erfrischenden Dusche und dem letzten chaotischen Zusammensuchen meiner sieben Sachen ist endlich alles im Koffer.
Du liebe Zeit ist das Teil riesig! Für 4 Tage fast 16 kg ich hab echt nen Knall - na ja, das wussten wir ja schon.
Fast hätte ich schon wieder mal meine Uhr vergessen, auch das wird so langsam zur Gewohnheit.
Um 4.25 Uhr bin ich endlich startklar und hab mein riesiges orangenes Ungetüm in meinem kleinen Agila auf der Rücksitzbank deponiert.
Die Autobahn ist herrlich leer und mir begegnen unterwegs nur wenige Autos so drudele ich schon um 5.25 Uhr pünktlich in Hangelar ein.
Auch Susi ist schon startklar und verabschiedet sich noch von ihrem Piepmatz der trotz der frühen Morgenstunde schon das ganze Haus aufmischt.
Ralf ist so lieb und opfert seine Nachtruhe um uns zum Flughafen zu kutschieren.
Gegen 6 Uhr sind wir dann da. Der Flughafen ist heute ziemlich tot. Alle Schalter leer, die Flugtafeln sprechen da für sich.

Wenn ich mir das so anschaue, hätte ich wirklich Lotto spielen sollen - denn das wir fliegen ist auf jeden Fall auch wie 6 Richtige mit Zusatzzahl.
Für uns hat der Streik nach der ganzen Aufregung heute morgen den Vorteil, dass alles ganz gemütlich anläuft. 5 Schalter warten nur auf uns und unsere Schrankkoffer.
Nachdem Susi sich bei Kamps noch mit einem kleinen Frühstück für den Flieger versorgt hat, sitzen wir um 6.15 Uhr am Gate.
Unsere Crew steigt gerade ein - die waren dann wohl nicht in der Gewerkschaft :)
Erst durch einen Aufruf zum Boarding erfahren wir, dass wir nicht mit Germanwings sondern mit Sunexpress fliegen. Na ganz toll!
Auch zum Andocken fehlt heute morgen wohl noch Personal, wir werden kurzerhand zu Fuß übers Rollfeld geschickt.

Die Maschine lässt innen das Schlimmste befürchten. Unser Sitzpolster ist lose und der Hammer: die Plastikverkleidung unseres Fensters kommt uns entgegen.
Dafür ist das Flugzeug nur halbvoll und wir können uns prima über 3 Sitzplätze ausbreiten.
Kaum sind wir in der Luft wird auch schon Essen ausgeteilt. Hä? Wir hatten doch gar kein Essen bestellt und lehnen auch prompt vor lauter Überaschung ab. Der Stewart guckt ganz irritiert. Nachdem er ein paar Sitzreihen weiter ist, merken wir auch warum - heute ist wegen der Unannehmlichkeiten alles umsonst! Na super und wir haben ja so einen Durst.
Aber das Glück ist auf diemal wieder auf unserer Seite: auch Getränke werden nochmal verteilt. Wir ordern 2 Cokes mit viel Koffein - die Dosen sind fast so groß wie ein Fingerhut aber nur fast - aber alles ist besser wie nix.
Der Flug selbst geht zum Glück schnell vorbei denn ich kann vor lauter Turbulenzen kaum mein Croissant essen.
Pünktlich um 8.50 Uhr liegt uns Barcelona zu Füßen. Nach einer ziemlich holprigen Landung denke ich, ich seh nicht richtig. Es regnet - dabei hatte ich extra bei Petrus Sonne bestellt. Da werde ich doch mal gleich ein ernstes Wort mit ihm reden müssen.
Wir müssen nicht lange warten bis das Gepäckband anläuft - mein Koffer ist total nass und verdreckt, was haben die damit gemacht? Aufs Dach gebunden?
Als der letzte Koffer auf dem Band liegt, wird dieses auch schon ausgeschaltet - man muss ja Strom sparen. Susi bekommt fast einen Herzinfarkt weil sie ihren Koffer nicht finden kann. Schließlich entdeckt sie ihn dann aber doch - als letztes auf dem Band - so alles vollständig - jetzt kanns losgehen.
In der Flughafenhalle ergattern wir als erstes für 25,50 € an der Touristeninfo ein 4 Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel.
In die City nehmen wir aber lieber den bequemeren Aerobus, der direkt vor der Halle alle 10 min zum Placa Catalunya abfährt.
Die einfache Fahrt kostet 5,90 € und wir erwischen Plätze direkt neben der Kofferablage.
Nach nur 30 min sind wir schon da. Wir stehen müde und noch gar nicht richtig angekommen mitten im Gewühl.
Die Metrostation ist zum Glück auch nicht weit und wir hiefen unsere riesigen Koffer die Treppen hinunter in die Tiefe.
Warum um Himmels willen hab ich soviel Gepäck dabei?
Nur 2 Stationen weiter sind wir mit einmal umsteigen schon an unserer Haltestelle Girona - na das ging ja schnell. Es geht mal wieder treppauf, treppab - ächz!
Zum Glück kommen wir zum Schluß wenigstens mit Rolltreppen in die Freiheit.
Nach einer kurzen Orientierung auf der Karte stehen wir nur eine Straßenkreuzung weiter ganz überaschend gegenüber von unserem Hotel Europark. Huch - wir sind ja schon da.

Von außen macht das Hotel einen eher unscheinbaren Eindruck deshalb sind wir sehr angenehm überrascht als wir die Lobby betreten.

Alles sehr sauber und modern eingerichtet. In einer Ecke gibt es eine gemütliche Sitzecke und im Gang eine kleine Computerecke mit Drucker - sehr praktisch. Auch ein Fitnessraum fehlt nicht - den werden wir allerdings eher weniger brauchen. Zu unserer Überraschung ist unser Zimmer trotz der frühen Stunde schon fertig.
Auch hier kann ich nur sagen: wir haben die richtige Wahl getroffen.
Das Zimmer ist sehr groß mit 2 getrennten Betten, 2 Schranknischen, Minibar, Tresor, Fernseher - alles da. Das Badezimmer ist fast nochmal so groß wie der ganze Schlafbereich.

Schnell sind die Koffer ausgeräumt und wir wieder frisch und voller Tatendrang. Bloß nicht setzen sonst werde ich nur müde!
Ein Blick nach draußen zeigt uns blauer Himmel und strahlenden Sonnenschein - wer sagts denn, genau so wars bestellt!
Wir beschließen das Risiko zu wagen und nur im T-Shirt und ohne Jacke loszuziehen. In der Sonne ist es auch richtig schön warm - perfekt!
Unser erster Weg führt uns zur Sagrada Familia, für die ich von zu Hause aus versucht hatte online Tickets zu ordern. Die Abbuchung von meiner Kreditkarte hat auch einwandfrei funktioniert - was nicht kam waren die Tickets! Ich hab zwar 3 Reklamationsmails losgejagt aber leider bisher ohne Erfolg.
Wir laufen vom Hotel aus etwa 15 min zur Carrer de Mallorca.
Als wir um die Ecke biegen, sind wir erst einmal geflasht. Meine Güte was für Menschenmassen.
Die Kathedrale ist einfach wunderschön. Majestätisch erstrecken sich die 4 Türme in den Himmel. Wir können nicht anders und müssen erst einmal vom Placa de la Sagrada Familia unsere Kameras zücken.

Wir umrunden die Kirche einmal und schauen uns auch die Weihnachtsfassade an.
Die Passionsfassade sieht ja schon toll aus, aber hier werden wir von einem Märchenwald empfangen. Das ganze erinnert mich ein wenig an die Tropfsteinsandburgen, die meine Kinder immer am Meer bauen.

In einem Souveniershop der Kirche fragen wir nach wo wir unsere Tickets reklamieren können und werden an den Ticketschalter auf der anderen Seite verwiesen. Der Wahnsinn: Die Schlange der Besucher steht von hier aus einmal um die komplette Kathedrale herum und wartet auf Karten! Wieviel Stunden muss man denn da anstehen - dafür haben wir weder Lust noch Zeit.
Wir schlängeln uns zum Ticketschalter am Ausgang der Kirche, der extra für Prepaid Karten vorgesehen ist. Ich zeige dem Officer meine Abbuchung und er tippt eine Weile in seinem Computer herum, kann aber unsere Reservierung nicht finden. Er gibt uns den Rat, das Geld zurückbuchen zu lassen. Na super - eigentlich will ich kein Geld zurück sondern Eintrittskarten - das funktioniert aber nicht weil die Prepaid Tickets für die ganzen nächsten Tage komplett ausgebucht sind. Menno!
Also marschieren wir leider erfolglos wieder zurück zum Hotel um auf dem PC in der Lobby nochmal unser Glück zu versuchen. Kein Chance - alle Karten weg, Schade!
Was machen wir denn nun?
Am Empfang lassen wir uns Stadtpläne geben und fragen wie wir in die Altstadt kommen.
Nur 4 Straßenblöcke und 10 min später stehen wir auf dem Passeig de Gracia und bestaunen das Casa Batllo. Das blaugrüne Mosaik an den Wänden erinnert ein wenig an die Schuppenhaut eines Drachen und das geschwungene schillernd bunte Dach an den Drachenrücken. Die Balkonbrüstung und die Säulen stellen Schädel und Knochen seiner Opfer dar - kein Wunder, dass das Haus den Spitznamen "Haus der Knochen" trägt. Uns gefällt Gaudis Meisterwerk so gut, dass unsere Kameras glühen.

Auch das Casa Amatller direkt daneben ist uns einen zweiten Blick wert. Im Gegensatz zu den Mosaiken nebenan wird hier die Hauptfassade duch ungewöhnliche Keramikverzierungen betont. Die Fenster und die Hausform selbst sind Versionen des Buchstaben "A" nach den Initialen von Antoni Amattler gestaltet.

Ich mach schnell noch ein paar Neidfotos mit dem Handy, damit auch unsere Daheimgebliebenen sehen wie gut es uns doch geht.
An der Ecke zur nächsten Straße fällt uns noch das Casa Lleo Morera ins Auge. Die ist zwar eindeutig nicht von Gaudi aber auf jeden Fall trotzdem wunderschön.

Vor uns liegt jetzt der Placa de Catalunya wo wir heute morgen schon angekommen sind. Wunderschöne große Springbrunnen werden von Blumenbeeten mit unzähligen Callas und Strilizien eingesäumt und auf dem gesamten Platz befinden sich fast so viele Tauben wie auf dem Markusplatz in Venedig. Einer Weile sehen wir den Leuten zu, die Vogelfutter verteilen. Die Tauben sind ganz schön frech und überhaupt nicht ängstlich und so sitzen sie auf den Armen und Schultern der fütternden Touris.
Was hier auf dem Platz los ist, ist er Wahnsinn. Unzählige Touristengruppen strömen aus allen Ecken. Das wäre ja sowas von gar nicht mein Ding in einer riesigen Horde immer einem Typ mit nem Schirm hinterherzurennen und das auch noch bei dem Gewusel hier - Horror!

An der Ecke zur Ramblas finden wir dann das Hard Rock Cafe. Mal sehen was die für nette Pins hier haben. Hm, unseren Pin, den wir vor etlichen Jahren hier gekauft haben ist schöner und irgendwie finde ich nicht wirklich was, dass mich überzeugt.
Susi nimmt sich natürlich noch einen Pin mit, sie hatte noch keinen von Barcelona - so hat sich der Besuch wenigstens etwas gelohnt.
Direkt um die Ecke wird einer der unzähligen Desigual Läden gestürmt. Am Eingang wird uns erst einmal eine große Tasche und dirverse Discountzettel in die Hand gedrückt.
Der Laden ist quietschbunt und die meisten der Sachen sind meines Erachtens höchstens an Karneval tragbar - aber Geschmäcker sind ja verschieden.
Einige wenige Teile sind noch ganz interessant.
So gibt es zum Beispiel sehr schöne Tücher oder Gürtel und ein paar wenige Shirts, die zu Jeans bestimmt ganz nett aussehen. Mit einem davon verschwindet Susi in einer der Umkleidekabinen während ich noch überlege ob ich meinen Kids das Barcelona Shirt mitbringe.
Neben Susis Kabine quetscht sich gerade eine Spanierin in ein mindestens 3 Nummern zu kleines Kleid und bewundert sich von allen Seiten - mich erinnert es etwas an eine Wurst in der Pelle.
Das Shirt steht Susi super und so wandert es gleich in die Tüte.
Wir kommen wieder an der Ramblas raus, die jetzt von uns erkundet wird.
Als auf der anderen Straßenseite ein Hund losläuft, rennt Susi auf die Straße - he Halt - da kommt ein Auto angerauscht. Im letzten Moment springt sie von meinem Aufschrei aufgeschreckt zurück auf den Bürgersteig. Hilfe! Das ging ja gerade nochmal gut. Das hätte ja gerade noch gefehlt am ersten Tag.

Hier oben am Anfang der Ramblas stehen unzählige Souvenierhäuschen. Direkt am 2. Stand nutze ich die Gelegenheit um Melina den versprochenen Stadtmagneten mitzubringen. In einer Seitenstraße sehen wir Fußballshirts von Barca und Susi kauft in einem der Läden ein winziges Messi-Shirt für ihr Patenkind. Wenn es in diesen ganzen Shops nur nicht so penetrant nach billigem Parfüm und Räucherstäbchen riechen würde - Pfui Teufel!
An der Rambla de Sant Josep finden wir farbenprächtige Blumenstände. Viele Schnittblumen, Sträucher und sogar Palmen schmücken hier den Gehweg.

So langsam knurrt uns der Magen, nur gut, dass wir in der Nähe des Mercat de la Boqueria sind. In dem Markt wo auch die Spitzenköche der Stadt einkaufen, wird sich ja wohl der ein oder andere Leckerbissen finden.
Du liebe Zeit ist es hier voll!

Zum Glück verläuft es sich in der Halle etwas. Hmmm, was gibt es hier leckere Stände.
Direkt hinter dem Eingang läuft uns angesichts der tollen Obststände das Wasser im Mund zusammen. Wir genehmigen uns direkt als Einstieg einen frisch gespressten Erdbeer-Kokos und Orangensaft, die hier nur sagenhafte 1 € kosten! Sooo lecker!

Wir wandern an unzähligen Köstlichkeiten vorbei und finden ganz hinten in der Halle eine kleine Tapasbar und stellen uns direkt mal für 2 freie Plätze an.
Zum Glück müssen wir nicht lange warten bis 2 Stühle an der Theke frei werden.
So - und was machen wir jetzt mit dieser spanischen Karte? Wir haben nicht die leiseste Ahnung was es hier zu essen gibt und so schielen wir links und rechts von uns auf die Teller der anderen Gäste. Schließlich kommen wir zu dem Entschluß keine Experimente einzugehen und bestellen fritierte Kartoffeln mit einer leckeren scharfen Sauce und 2 mal Kebap - gekrönt von einem kalten Schuß eiskaltem Koffein in Form einer Coke. Mann, ist das gut - und wir sind danach pappsatt.

Auf dem Rückweg durch die Halle bewundern wir immer wieder die toll sortierten Stände - man könnte glatt überall was kaufen.
Wir kommen zu dem Entschluss, dass hier mit Sicherheit der Lieblingsplatz unserer Männer wäre. Ich bin mir nicht sicher ob Meiner nach Entdeckung dieser Markthalle noch mehr von Barcelona sehen würde.

Das hier wäre mit Sicherheit einer der Lieblingsstände von meinem Mann - sieht aber auch unverschämt gut aus.

Von diesem Schokoladenstand würde ich meine Kinder nicht mehr wegbekommen. Teilweise wurden hier richtige Kunstwerke aus Schokolade gezaubert. Kurz bin ich versucht etwas mitzunehmen. Allerdings würde mir die Sonne hier einen Strich durch die Rechnung machen und so lasse ich es lieber bleiben.

Zum Abschluss lachen uns die leckeren Obstsalate so an, dass wir nicht widerstehen können und glatt einen mitnehmen.

Mit einem vollen Magen und den leckeren Früchten in der Hand stehen wir wieder in der strahlende Sonne. Es ist so schön warm - wirklich genial.
Wir bestaunen noch eine Weile die Blumen und entdecken dann das Casa Bruno Quadros, das einst ein Schirmgeschäft beherbergte was kaum zu übersehen ist, da die komplette Fassade mit Schirmchen bestückt ist.
Im Mittelalter wurden an dieser Stelle Verbrecher gehängt.
Die Gäschen dahinter sehen so verlockend aus, dass wir kurzerhand hier in die mittelalterlichen Straßen des Barri Gotic Viertel eintauchen.

Wir bummeln durch die engen Gassen und bewundern die Auslagen der kleinen Boutiquen. An einer Ecke entdecken wir ein goldenes 3-Bogen-Restaurant. Sehr passend - ich könnte mal eine Toilette vertragen und außerdem gibt es hier immer kostenloses W-Lan, damit wir auf die schnelle ein paar Grüße an unsere Lieben verschicken können.
Schräg gegenüber gelangen wir durch einen Torbogen und einen romantischen Innenhof auf die Placa Reial.
So stelle ich mir Spanien vor: Ein großer mediterraner Platz mit vielen Palmen, kleinen Cafes und jede Menge mediterranes Flair.

Die Bänke in der Sonne sind wirklich verlockend und laden zum Sitzen ein aber wenn ich mich da jetzt niederlasse, komme ich nicht mehr hoch. Also bestaunen wir lieber Gaudis baumartige Straßenlaternen und den Brunnen der 3 Grazien.

Auf unserer Karte sehen wir, dass auf der anderen Straßenseite der Ramblas der Palau Güell liegt. Da uns schon die anderen Häuser Gaudis so gut gefallen haben, wollen wir natürlich auch hier einen Blick drauf werfen. Die Fassade wirkt mit dem kahlen Kalkstein ziemlich nüchtern - einzig das eiserne Eingangstor mit den schmiedeeisernen Drachen sieht interessant aus. Schade, dass wir durch die enge Strasse keinen schönen Blick auf die Dachterasse haben, die sieht bestimmt richtig toll aus. Zumindest sieht es von hier unten ziemlich vielversprechend aus.

So stehen wir ziemlich schnell wieder auf der Ramblas.
Hier am unteren Ende wird die Straße links und rechts von Strassenkünstlern gesäumt. Die sehen teilweise wirklich sowas von echt aus, dass ich nicht sagen kann was eine richtige Statue ist und wer ein Mensch!
Susi schmeisst bei einer besonders orginellen Figur glatt mal was in den Klingelbeutel und wird prompt aufgefordert ein Foto mit ihnen zu machen.

Um die Hütchenspieler in der Nähe des Monument a Colom, der Kolumbusstatue, machen wir einen großen Bogen. Diese Statue wurde zur Weltausstellung 1888 errichtet. Kolumbus zeigt von seinem 60 m hohen Aussichtsplatz direkt aufs Meer welches wir jetzt zum ersten Mal so richtig zu Gesicht bekommen.
Hier unten am Port Vell fahren die Golondrinas zur Hafenrundfahrt ab und es gibt jede Menge Vermietstände mit Fahrrädern und Segways.
Wir genießen die Sonne und den schönen restaurierten Yachthafen.

Die Segelboote auf dem Meer sehen aus wie kleine weiße Flecken und ein kleines Kreuzfahrtschiff fährt gerade in den Hafen ein. Ich liebe diese Urlaubsstimmung!
Über die hölzerne geschwungene Fußgängerbrücke, die als Rambla de Mar bekannt ist, kommen wir zum Maremagnum.
Was wohl in diesem Glaskasten ist? Natürlich sind wir neugierig und müssen das direkt mal begutachten.
Zu unserer Überaschung verbirgt sich hier drin ein riesiges übderdachtes Einkaufszentrum.
Eine ganze Weile kundschaften wir die Läden hier aus und stürmen einen Zara und ein paar Schuhgeschäfte. Aber so richtig fündig werden wir nicht.
In einem McDonalds Shop kaufen wir uns erst einmal neue Getränke - wurde auch langsam Zeit - ich vertrockne!
Am Aquarium und dem Imax Kinos vorbei kommen wir zur Moll d'Espanya.

Über die Via Laietana gelangen wir auf den Plaza Sant Jaume, das historische Zentrum der Altstadt. An einem Cafe geben Straßenkünstler ihre Musik zum Besten. Auf dem kleinen Platz steht die Kirche Santa Maria del Pi. Da sie offen ist, müssen wir doch glatt mal einen Blick ins Innere werfen.

Die schönen bunten Fenster tauchen den Kirchenraum in farbiges Licht. Susi kauft eine der großen Kerzen zum Aufstellen.
Wieder in der Sonne sehen wir noch eine schöne kleine Boutique. Das Innere ist total winzig und eng. Leider werden wir nicht fündig - ich hab auch keine Ahnung wie man hier etwas anprobieren soll man kann sich ja noch nicht einmal richtig umdrehen.
Durch die Gässchen stehen wir mit einem Mal direkt vor der Cathedral.
Hurra - die Treppe davor ist mir - tut das gut wieder zu sitzen!
Am unteren Ende der Treppe sitzt ein Straßenmusikant mit seinem Keyboard. Der ist richtig gut! Wir machen unzählige Fotos und genießen dann eine ganze Weile seine schöne Stimme.

Die Sonne steht schon ziemlich tief und wir wollen ja noch zur La Font Magica, die immer nur Freitags und Samstags von 19-21 Uhr sprudelt. Also machen wir uns nach einer Weiler wieder auf den Weg.
Bei Jaume I besteigen wir in der Tiefe die Metro und lassen uns im Handumdrehen mal schnell zur Placa Espanya kutschieren.
Dieser Ort erinnert mich ein wenig an den Markusplatz von Vendig. Jedenfalls stehen hier zwei ähnliche Türme und säumen den Eingang der Straße.
Über eine breite Straße, die links und rechts mit unzähligen sprudelnten Fontänen gesäumt ist, werden wir schon einmal richtig eingestimmt.
Susi gibt alles für ein gutes Foto und turnt zwischen den Wasserbecken auf dem schmalen Rand herum - hoffentlich rutscht sie da mal nicht aus.

Da wir mittlerweile schon nach 20 Uhr haben, kommen wir genau zum richtigen Zeitpunkt. Gerade wird das Licht an der Magic Fountain angemacht.
Über Rolltreppen lassen wir uns auf die Ebene oberhalb des Brunnens fahren. Hier machen wir es uns auf den Stufen gemütlich und bestaunen das grandiose Licht und Wasserspiel.

So schön romantisch!

Die sprudelnden Strahlen tanzen zuerst zur klassischen Musik und zum Schluß sogar auf Hits der 80er. Ich könnte hier ewig sitzen und zusehen aber irgendwann wird es dann doch ein wenig fröstelig in der Nähe des Wassers. Und so fahren wir über weitere Rolltreppen auf die nächst höhere Ebene um uns den Palau Nacional näher anzuschauen.
Wir wollten gerade wieder unsere Knipsmaschinen anschmeissen als Klick alle Lichter und Brunnen ausgehen. Na super, punkt 21 Uhr ist Schluß mit Lustig - Strom sparen ist wieder angesagt. Da müssen wir wohl nochmal herkommen.
Wir schließen uns also dem Strom der Leute an und spazieren zur Placa d'Espanya zurück wo uns die ehemalige Stierkampfarena auffällt. Auch hier drin befindet sich ein riesiges überdachtes Einkaufszentrum. Es sind zwar viele Shops vertreten und sogar eine ganze Ebene mit Kinos aber nichts wirklich Eß- oder trinkbares. Menno!

Na gut, dann fahren wir mit der Metro zurück zu unserem Hotel.
Zum Glück dauert die Fahrt auch diesmal nicht wirklich lange, denn trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit fährt die Metro immer noch alle 2-3 Minuten.
Kurz hinter unserer Metrostation Girona entdecken wir noch einen geöffneten Chinesischen Imbiss - also Essen nach 22 Uhr muss ich jetzt nicht mehr wirklich aber Trinken! Wir kaufen uns beide eine eiskalte Flasche Wasser und während Susi mal eben an ihrer nippt, machts bei mir gluckgluck und die Flasche ist leer. Susi schaut meine Flasche fassungslos an - na ja, ich war halt durstig!
Jetzt bin ich ganz froh, dass wir an unserem Hotel sind - ich bräuchte zu meinem Glück nur noch eine schöne entspannende Rücken- und Fußmassage.
Ist das herrlich auf dem Bett alles auszustrecken - mein Rücken bringt mich um!
Susi sprudelt immer noch über vor lauter Energie - ich muss sie dringend fragen, was sie für Pillen nimmt - die brauch ich auch!
Heute abend gibt es nur noch ein paar Butterkekse für uns und während Susi die Fotos runterlädt, kritzele ich unseren Tag in mein schlaues Buch.
Um 23.45 Uhr sind wir dann beide platt - allerdings erstrahlen bei den ersten Versuchen das Licht vom Bett aus auszumachen immer wieder andere Lampen - hier sind definitiv zu viele Schalter.
Jetzt bin ich aber müde, gute Nacht!