06.08.2015 - Who is Jetlag?

Ein ruhiges Hotel am Flughafen mitten in New York, gibt es das? Ja, das Hampton Inn, wir haben geschlafen wie ein Stein und sind erst um kurz vor 7 Uhr wieder aufgewacht. Von Jetlag keine Spur.
Schnell ein Blick nach draußen - die Sonne scheint vom blauen Himmel.
Na, das nenne ich doch mal einen perfekten ersten Tag!
Nach einer guten Dusche und sauberen Klamotten fühlen wir uns wie neugeboren und da Michelle noch länger braucht, gehen wir schon einmal vor zum Frühstück.
In der Hotellobby ist die Hölle los. Der Frühstücksraumist bis auf den letzten Platz besetzt. Es wimmelt nur so von Piloten, Crewmitgliedern und Austauschschülern, die hier ihre Einführung haben. Das Hotel scheint ein beliebter Anlaufpunkt zu sein.
Das Frühstück lässt kaum Wünsche offen, von Waffeln, bis Omlette, Müsli und Obst ist alles zu bekommen. Sogar der Kaffee schmeckt einfach nur gut.
Wir finden noch ein Plätzchen im Nebenzimmer der Lobby und machen es uns auf der Couch gemütlich.
Als wir dann endlich alle satt sind, fehlt von Michelle immer noch jede Spur! Und tatsächlich, sie steht immer noch vor dem Spiegel - ist es denn zu glauben? Wir müssen fahren also zackig zum Essen fassen nach unten!
Wir verfrachten in der Zeit schon einmal unser Gepäck in die Lobby.

Nur 15 Minuten später sitzen wir alle mit mehreren Piloten im Shuttle Richtung Flughafen.
Durch unsere unfreiwillige Suche gestern finden wir die National Autovermietung diesmal auf Anhieb.
Um diese Uhrzeit ist hier noch keiner und wir sind sofort an der Reihe - auch das ist diesmal eine Premiere.
Die nette ältere Dame versucht uns natürlich noch ein Upgrade auf einen Toyota Sienna aufzuschwatzen, dass wir aber nicht in Anspruch nehmen wollen. Damit sind ihre Überredungskünste aber schon erschöpft - alles in allem nicht mit den sonstigen penetranten Aufschwatzversuchen zu vergleichen!
Auf dem Hof folgt dann die Ernüchterung, von wegen Choice Line, es steht genau 1 Van zur Verfügung.
Mein Mann lädt direkt das Gepäck ein. Nachdem ich allerdings einen Blick in den Innenraum geworfen habe und die dreckigen und verkrümelten Sitze sehe, weiß ich, dass ich dieses Auto mit Sicherheit nicht will.
Also wird es direkt mal reklamiert und wir bekommen ohne jegliches Gemurre und Diskussionen, einen fast neuen und super ausgestatteten Toyota Sienna! Der gleiche, für den uns eben noch ein Upgrade für 25 $ am Tag angeboten wurde!

Na, das ist doch mal perfekt. Nicht nur, dass der Kofferraum viel größer ist, er hat auch allen möglichen Schnickschnack wie beispielsweise eine Rückfahrkamera und Bluetoothverbindung mit unseren Handys. Nachdem erst einmal die Sitzverteilung geklärt ist, richten wir uns häuslich ein.
Unsere Brigitte wird an die Frontscheibe getackert, mit den neusten Informationen gefüttert und dann kann es endlich losgehen.
Unser erstes Ziel der Begierde ist gar nicht so weit. Wir fahren nur knapp 30 Minuten bis nach Coney Island. Und erwischen doch tatsächlich einen perfekten Parkplatz direkt am Straßenrand, gegenüber vom Luna Park. Noch schnell die Uhr gefüttert, die Knipskisten geschultert und dann geht es auf Entdeckertour.

Die Kids sind natürlich hellauf begeistert. Coney Island ist ein Kinderparadies. Es gibt jede Menge tolle Fahrgeschäfte hier.
Über eine Seitenstraße laufen wir Richtung Boardwalk. Wowh, ist das hier klasse! Die hölzerne Promenade ist sehr breit und mit unzähligen kleinen Geschäften bestückt. Auf der gegenüberliegenden Seite erstreckt sich der megabreite, hellweiße Sandstrand.

Direkt hinter den Umkleide-und Toilettenanlagen müssen wir direkt einmal die Qualität des Sandes testen und stapfen einmal quer durch bis zum Wasser.
Wirklich toll, wenn ich nicht wüsste, dass wir hier tatsächlich noch in New York City sind, würde ich es nicht glauben. Schade, dass wir nicht 2 Nächte hier sind sonst würden wir den Rest des Tages glatt hier im Sand verbringen.
Die Kinder testen direkt einmal das Meer und tauchen die Füße in das kühle Nass. Sofort kommt Urlaubsfeeling auf.
Sogar Händler mit Getränken, Sonnenschirmen und diversem Schnickschnack laufen an der Wasserlinie entlang und bieten allen die es gar nicht wollen ihre Waren an.

Der Abschied fällt auf jeden Fall schwer aber wir wollen ja noch weiter und hier ist ja erst der Anfang.
Auf der Promenade fällt uns als erstes Nathans ins Auge. Hier wurden angeblich die Hotdogs erfunden. Eigentlich war geplant, diese mal zu testen, zumal es auch alles sehr lecker aussieht - nur Hunger haben wir noch keinen und zudem ist es sooo heiß, dass wir alle keine Lust auf etwas Warmes haben. Also bestellen wir uns stattdessen alle ein leckeres eiskaltes Slush-Eis.
Wir bummeln an den Karrusells vorbei bis zum New York Aquarium, dann stellen wir erschreckt fest, dass unsere Parkuhr abgelaufen ist - oh nein, jetzt aber nichts wie zum Auto.

Mittlerweile wird es auch immer voller, alle paar Minuten rollen große gelbe Schulbusse heran und spucken Scharen von Feriencamps aus, die sich wohl alle den heutigen Tag für den Strand oder den Luna Park ausgesucht haben. Da fahren wir ja genau zur richtigen Zeit weiter.
Der Verkehr aus der Stadt heraus ist anstrengend und ziemlich schleppend. Immer wieder geht es nur Schrittweise voran und so zieht sich das Stück bis zur wunderschönen Verrazano Bridge wie Kaugummi. Von der Brücke aus haben wir einen genialen Blick auf die weit entfernt liegende Skyline von Manhattan.
Tschüß, meine Traumstadt - bald kommen wir wieder.

Am Ende der Brücke werden erst einmal satte 16 $ Brückenzoll fällig. Ganz schön happig!
Wir nehmen die Interstate um ein bißchen Strecke zu machen. Auf einmal fällt mein Blick auf den Bordcomputer. Oh Nein, nicht schon wieder! Es leuchtet ein orangenes Dreieck mit der Bemerkung Maintenance Required. Aber nicht mit mir - wir wissen ja seit dem letzten Mal, dass dies nur bedeutet, dass das Fahrzeug eine Inspektion braucht. So beschließen wir, die Warnung erst einmal zu ignorieren.
Gegen 14 Uhr verlassen wir den Highway am nächsten Exit und shoppen erst einmal im nächstgelegenen Walmart Supercenter unsere ersten Einkäufe. Ach, wie haben wir das vermisst. Die riesigen Gänge, das Sortiment, das rumstöbern in den Gängen - herrlich!
Markus kümmert sich um die Männersachen wie den Cooler und die Getränke und wir Mädels erledigen die Lebensmittel. So viele leckere Sachen - unsere geliebten M&M´s, Lissys Lieblingsoreos und überhaupt was sollen wir denn alles mitnehmen?

Nachdem wir unsere Shoppinggelüste wieder unter Kontrolle haben, entdecken wir in der Nähe des Parkplatzes einen Picknicktisch unter einem Baum. Der wurde bestimmt extra für uns da hin gestellt.
Da werden wir jetzt direkt einmal unser verspätetes Mittagessen genießen. Unser deliziöses Mahl besteht aus einem leckeren mutierten Riesengockel in Barbecuesauce, mit Kartoffelsalat und Baguettebrot. Zum Nachtisch gibt es dann noch köstliche Barbecue Lays Chips. Das war doch mal sehr lecker!

So gestärkt fahren wir zurück zur Interstate - langsam wird es Zeit, das wir in Hershey ankommen, nicht dass die Fabrik schließt bevor wir da waren.
Gegen 18 Uhr fahren wir in den Ort ein. Meine Güte was für ein riesiger Vergnügungspark - und diese unzähligen Achterbahnen! Ich dachte, Hersheys Park wäre klein aber so viele Achterbahnen auf einen Haufen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Zuerst landen wir mitten in der City bei der Hershey Company aber hier sind offensichtlich nur die Büroräume und nicht die Fabrik.
Nach etwas durchfragen und suchen, werden wir Richtung Hershey Attractions geschickt und kommen auf einen riesigen Parkplatz und stellen erleichtert fest, dass alles noch geöffnet ist.

Die Fabrik selbst erinnert auch ein bißchen an einen riesigen Vergnügungspark - und hier wird tatsächlich noch Schokolade produziert? Am Eingang können diverse kostenpflichtige Touren durch die Fabrik gebucht werden.
Uns reicht die kostenlose Führung. Nach kurzer Warteschlange werden wir in kleine Eisenbahnwagons verfrachtet und beim durchfahren der einzelnen Stationen mit Informationen berieselt wie die ganzen Köstlichkeiten hergestellt werden.
Überall riecht es herrlich nach Schokolade.
Zum Schluß bekommt jeder noch einen Kitkat Riegel geschenkt, die übrigens auch hier produziert werden.
Wir fühlen uns wie mitten im Film "Charlie und die Schokoladenfabrik".

Anschließend stöbern wir in der riesigen Verkaufshalle herum. Hier gibt es nichts was es nicht gibt. Angefangen von Schokolade aller Art bis hin zu Milchshakes und Stofftieren. Sogar T-Shirts (wer kauft denn sowas?) mit Schokoladenlogo.
Wir müssen natürlich auch eine Kleinigkeit mitnehmen und wollen mal das Schokosyrup für Kakao ausprobieren.
Lissy will dann unbedingt noch die Hershey Milchschokolade testen und so wandert auch davon ein kleiner Riegel in unseren Korb.
Obwohl Markus ja lieber dieses 2 Kilo Monster hier mitgenommen hätte.

Nachdem ich noch einmal schnell die kostenlose Toilette ausgenutzt habe, stellen wir erschreckt fest, dass es schon fast halb 8 Uhr ist. Oh, wir sollten vielleicht so langsam mal Richtung Hotel fahren. Keine Ahnung wie weit das noch ist. Kaum auf der Interstate, kommen wir 15 Minuten später schon an Harrisburg vorbei und ich erinnere mich daran, das da ja ein State Capitol steht. Also fahren wir mal ganz spontan ab und wollen schnell noch mal schauen.

Die Gegend hier erinnert mich ein bißchen an Richmond, der Komplex dort ist ähnlich gestaltet. Besonders schön ist hier die Kuppel des Capitols mit den vielen goldenen Details. Wir spazieren ein bißchen auf dem Gelände herum, das gerade teilweise renoviert wird. Leider ist ein Teil davon auch der große Springbrunnen vor dem Capitol - schade, und dabei hätte ich zu gerne mal einen pinkfarbenen Springbrunnen gesehen!
Nachdem mittlerweile die Sonne untergeht, machen wir uns jetzt aber entgültig auf den Weg zum Hotel. Unterwegs erleben wir einen absolut atemberaubenden Sonnenuntergang. Die Farben sind so unwirklich, dass Melina ganz irretiert fragt ob der Fluß in Flammen steht.

Nur 5 Minuten später rollen wir auf den Parkplatz von unserem Wingate by Wyndham Hotel.
Beim einchecken dann das gleiche Spiel wie am gestrigen Abend. Ein Rollaway bed würde nicht gehen, Feuerbestimmung, blabla! Ich glaube langsam ich spinne! Diesmal hab ich es allerdings schriftlich, dass uns diese Art Betten für zusätzliche 10 $ angeboten wurden.
Die nette Dame an der Rezeption ist ziemlich zerknirscht und meinte, dass Expedia das immer wieder machen würde, obwohl sie es schon mehrmals reklamiert haben. So bekommen wir ein kostenloses Upgrade auf ein Zimmer mit einem King-Size Bett und einem Sofabett und da passt dann - Oh Wunder - auch ein Rollaway Bed hinein - geht doch! Alles in allem ein bißchen eng aber alle haben einen Schlafplatz -also perfekt!
Melina und Melissa stürmen direkt mal noch den Indoorpool und Michelle macht die Hotellobby unsicher.
Ich sichere unsere ersten Bilder. Für den Bericht bin ich allerdings doch noch viel zu k.o. Der muss bis morgen warten - zumal Markus im Bett schon vor sich hin schnarcht.
Als alle Mädels gegen 22 Uhr wieder da sind, gehen daher auch für mich die Lichter heute

Wetter: 30 Grad abends leicht bewölkt
gefahrene Kilometer: 350 km
Highlight des Tages: ein einfach genialer Sonnenuntergang