08.08.2013 - The Last Day

Gähn - um 8.30 Uhr erwache ich aus einem komatösen Schlaf. Alle anderen regen sich noch nicht und so springe ich schnell unter die Dusche und mache mich auf den Weg um uns wieder ein leckeres Frühstück zu besorgen und nochmals die Flugzeiten bei Starbucks zu checken.
Der Einkauf heute morgen fällt nicht ganz so üppig aus, wir können ja schließlich nicht so viel mitnehmen und haben noch jede Menge Reste. Also nur ein paar frische Croissants und Brötchen - fertig.
Beim einloggen auf die Air Berlin Seite bekomme ich dann erst mal feuchte Hände. Da steht: Abflug 09.08.??? Bin ich jetzt beim falschen Datum und hab mich vertan oder was ist da los. Nein, die haben unseren Flug doch allen Ernstes mal lockere 7 Stunden nach hinten verschoben. Neue Abflugzeit ist jetzt 1 Uhr statt 17.00 Uhr! Haben die einen Vogel oder was? Da besteht wohl gleich erst mal dringender Klärungsbedarf. Aber ich muss erst einmal frühstücken, ohne ein ordentliches Frühstück bin ich heute morgen nicht zu genießen.
Im Zimmer sind dann auch alle anderen wach und verspeisen die mitgebrachten Köstlichkeiten.
So, jetzt wird wohl mal eben ein netter Anruf fällig. Der Servicemitarbeiter von Air Berlin erklärt mir lapidar, dass die Flugverschiebung so richtig ist und wir trotzdem zur normal geplanten Zeit auf dem Flughafen auflaufen müssen, es könnte sich ja immer noch was ändern - der spinnt wohl. Ich setze mich doch nicht fast 10 Stunden auf den Airport! Er meint dann er könnte nichts mehr für mich tun. Das werden wir ja noch sehen, ich lasse mich mal eben mit seinem Chef verbinden. Auch der ist der Meinung, wir müssten auf dem Flughafen Geduld mitbringen, später kommen wäre nicht. Ich erkläre ihm dann ganz ruhig, das er genau 3 Möglichkeiten hat: Entweder er gibt mir die Freigabe 3 Stunden vor 1 Uhr in JFK zu erscheinen oder er bucht mich auf einen anderen Flieger um. Die dritte Möglichkeit wäre dann eine Klage direkt nach Eintreffen in Deutschland von 7 Personen mal 600 € die uns ja laut EU Fluggastverordnung zustehen - also mal eben 4200 €. Er fands zwar nicht witzig aber nach 5 Minuten sind wir alle umgebucht auf einen Direktflug von JFK nach Düsseldorf und das um 17.15 Uhr! Geht doch!
Puh! Zum Glück ging das nochmal gut.
Beim Concierge ordere ich für 13 Uhr unseren Flughafenshuttle.
Der restliche Vormittag endet in einer Packorgie. Du liebe Zeit was ein Krempel. Wir müssen tatsächlich alle Koffer neu packen um unsere ganzen Einkäufe verstauen. gut, dass wir die Kofferwaage gekauft haben, denn das alle Gepäckstücke das richtige Gewicht haben, ist ganz schön kniffelig.
Die beiden Schwimmnudeln sind dabei die größte Herausforderung und werden von uns in mehreren Plastiktüten mit Klebeband verknotet.
Nachdem alles verpackt ist, haben wir schon kurz vor 12 Uhr - für 1 Stunde noch groß weg gehen, bringt wohl eher nichts und wir räumen unsere Sachen schon mal in die Lobby. Opa Adolf hat nur noch 2 Gepäckstücke, einen Koffer und seine Kühlbox. Aber zum wiegen hat er keine Lust, dann eben nicht.
Ich wandere mit Melina und Lissy noch auf die 7th Avenue um uns ein letztes Mittagessen zu kaufen.
Wir landen bei Subway, der um die Mittagszeit brechend voll ist. Zum Abschied soll es für alle ein Philly Cheesesteak sein.

Wehmütig verspeisen wir das Baguette in der Lobby bis uns um kurz vor 13 Uhr unser Taxi abholt. Es ist mal wieder - welch Überaschung: Eine Strechlimo!
Für 7 Personen ein wirklich stilechtes Gefährt und noch dazu für alle zusammen günstiger wie ein Shuttle-Taxi.

Durch unzählige Gassen und Schleichwege fahren wir zum JFK. Nach einer guten Stunde erreichen wir unseren Terminal 8. Die Schlange hält sich noch einigermaßen in Grenzen, wir sind wohl früh genug. Ein Amerikaner vor uns fliegt nach Deutschland um eine Flußkreuzfahrt auf dem Rhein zu machen. Sowas kann Michelle überhaupt nicht nachvollziehen. So viel Geld um sich unseren Rhein anzusehen?!
Am Check in sorgen wir mal eben noch für einen Stau. Meine Koffer wiegen beide knapp über 30 Kilo (aber zum Glück hab ich ja die Servicecard und darf 2 mal 32 Kilo mitnehmen), auch unsere restlichen Gepäckstücke sind i.O. Aber Opa Adolfs Gepäck ist natürlich viel zu schwer und mit 28,7 Kilo mal eben knapp 6 Kilo über dem erlaubten Gewicht. Na prima, also packt er direkt am Band mal eben seine Reisetasche aus dem Koffer und lädt alles um bis es passt. Dann darf auch der Rest mit - so ein Blödsinn, das Ergebnis ist doch das Gleiche nur ein Gepäckstück mehr - muss man nicht wirklich verstehen. Auf der Kühlbox klebt kein Adressaufkleber nur das Schildchen vom Gepäckservice, wenn das mal gut geht.
Unsere von zu Hause bereits gezahlte Sitzplatzreservierung ist natürlich auch weg. Na, da wird daheim dann doch noch ein Schreiben an Air Berlin fällig.
Direkt hinter den Sicherheitskontrollen kommen wir dann noch zu diesem leckeren Apfel.

Wir bummeln ein wenig durch die Geschäfte, entdecken aber nur wenig Neues.
Melina kauft noch für Ihre Freundinnen einen New York Schlüsselanhänger und freut sich wie ein Schneekönig, dass sie die noch so kurz vor Abflug gefunden hat.
Melissa steht da schon eher auf das Naschzeug und nimmt sich noch eine Tüte saure Jelly Beans mit.
Dann beginnt das große Warten. Mittlerweile herrscht draußen Weltuntergangsstimmung, New York weint aus vollen Kräften weil wir heute abreisen müssen.
Erst um 17.30 Uhr wird unser Flug zum Borden aufgerufen. Alles drängelt zum Eingang - das werde ich eh nie verstehen, es wird wohl jeder mitkommen auch ohne die Eile!
Im Flugzeug erkärt uns dann der Kapitän, dass es aufgrund des schlechten Wetters zu weiteren Verzögerungen kommt und wir uns noch etwas gedulden müssen. Nur gut, dass das Inseat-Entertainment schon funktioniert.
Nach gut 45 Minuten meldet sich dann wieder die Stimme aus dem Cockpit, wir hätten zwar jetzt Startfreigabe aber es wäre ein riesen Stau entstanden, es könnte noch bis zu 1 Stunde dauern.
New York will uns eben einfach nicht gehen lassen! Michelle ist ganz traurig und sinkt immer tiefer in ihren Sitz - oder ist es doch wegen ihrer Flugangst?

Erst um kurz nach halb 9 Uhr hebt der Flieger dann endlich ab. Na endlich, was ein Chaosflughafen!
Der Rückflug verläuft einigermaßen ruhig. Es werden wieder die üblichen Chicken oder Pasta serviert - die bestellten Kinderessen sind beim Umbuchen natürlich auch nicht mitgekommen. Ich schaue mir im Fernsehen Cloud Atlas an aber irgendwie rettet Tom Hanks den Film dann auch nicht über die 175 min - ich hab schon besseres gesehen.
Nach einer kurzen Runde Schlaf und einem kleinen Frühstück landen wir nach knapp 7 Stunden Flug gegen 9 Uhr deutsche Zeit in Düsseldorf. Auch unser Gepäck ist schon da. Was nicht ankommt, ist die Kühlbox - ich habs ja geahnt. So ganz ohne Schild und Anhänger auch nicht wirklich ein Wunder bei dem Chaos heute auf dem Flughafen!
Während Wally und Adolf bei Air Berlin eine Vermisstenanzeige aufgeben, fährt Markus schon mal nach Düsseldorf zum Parkhaus unser Auto einsammeln. Und so schließt sich unser Kreis.
Wann es das nächste mal ins gelobte Land geht, steht leider im Moment noch in den Sternen. Das dies aber mit Sicherheit nicht unsere letzte Reise zu unserem Lieblingsziel war, ist völlig klar. Man darf also gespannt sein.