04.06.2000 - Fort George

Gähn, schon wieder morgen. Huch - schon viertel nach 8 Uhr und Michelle schläft noch. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Jetzt müssen wir uns erst mal beeilen, es gibt nur bis 9 Uhr Frühstück.
Da klopft auch schon Papa an die Tür. Essen fassen!
Es gibt klebrige Donuts, Kaffee, O-Saft und Milch. Eine wahnsinns Ausbeute. So richtig satt ist wohl keiner geworden.
Was machen wir denn heute schönes? Markus und Mama wollen unbedingt in die Stadt. Hhm, auf Sonntag? Na mal sehen, fahren wir mal rein.
Markus fährt mitten ins Zentrum und kurvt 15 Minuten planlos herum ohne richtig zu wissen wo er hin will, dann fährt er motzend zurück auf die Autobahn weil er feststellen muss, dass hier am Sonntag tatsächlich alles zu hat.
Wir beschließen zum Fort George N.M. zu fahren.
Oh, an der Atlantic Avenue ist ein riesiges Einkaufscenter, schade dass es heute zu hat.
Die Stadt ist wirklich riesig und der Alantic Boulevard zieht sich endlos lang quer durch.
Hier gibt es einen Supermarkt neben dem Anderen aber wehe man sucht mal einen. Um halb 11 Uhr sind wir endlich da. Mittlerweile ist es superheiß. Schlimmer kanns im Dschungel auch nicht sein. Vor dem Eingang des Forts steht das Eingangsschild unter einer riesigen Eiche, die mit spanischem Moos bewachsen ist.

Zuerst mal ins Visitor Center einen Stempel für unseren Pass besorgen. Im Visitor Center sind verschiedene Funde aus alten Zeiten ausgestellt. Ein Degen und eine Flinte kommen sogar aus Deutschland und stammen aus dem 17. Jahrhundert. Der Park Ranger wird von Michelle mit einem lässigen Bye-bye verabschiedet.
Zum Fort gelangen wir über einen 500 m langen Trampelpfad, mitten durch den Dschungel. Ein Schotterweg mit Sand und Steinen und an beiden Seiten des Weges undurchdringliches Dickicht. Hier fliegen riesige Schmetterlinge herum, fast wie bei uns zu Hause im Schmetterlingshaus in Sayn.

Markus würde ja am Liebsten eine Schlange oder ein Krokodil sehen, wieder mal typisch mein Mann.
Michelle setzt sich unterdessen in aller Seelenruhe mitten auf den Weg und futtert eine Handvoll Sand. Igitt, jetzt sieht sie aus wie ein Erdferkel.
Der Weg hört überhaupt nicht mehr auf oder es kommt uns nur deshalb so weit vor weil es so heiß ist.
Na endlich, hinter der näächsten Wegbiegung direkt am Ufer des St. Johns River, stehen die Reste des Forts. Wenn ich mir vorstelle, dass die hier in ihren Rüstungen bei der Hitze herumgelaufen sind, wird mir noch heißer.
Von dem Fort stehen leider nur noch ein paar Bretterzäune und 3 Kanonen, das wars.

Das Interessanteste war wahrscheinlich der Dschungel durch den wir hergekommen sind.
Wir sind mittlerweile so durchgeschwitzt, dass wir nur noch ins Wasser wollen und das schnell. Also traben wir wieder zurück. Markus ist ganz begeistert als er am Ufer des Flusses ein Schild sieht: No swimming - Crocodiles! Mama ist nicht halb so begeistert auf die Aussicht ein Krokodil zu sehen. Außer einem Fischreiher war aber nichts in Sicht.

Ich habe das Gefühl, der Weg zurück ist doppelt so weit wie hin. Michelle hat einen knallroten Kopf von der Hitze. Im Visitor Center kühlen wir uns erst mal unter dem kalten Wasserhahn ab.
Und dann gehts auf zum erfrischenden Meer.
Wir fahren zum Neptune Beach und haben Glück. Direkt an der Beachfront wird gerade ein Parkplatz frei.
Der Strand hier ist ewig breit und der Sand am Ufer ist nass und hart. Das Meer hier hat Ebbe und Flut, das Wasser hat sich ganz schön weit zurück gezogen.
Vor dem eigentlichen Meer haben sich große warme Wasserlöcher gebildet.
Ideal für Kids, die wie man unten sieht schon richtig Spaß haben.

Ins Meer selbst kann Michelle heute unmöglich rein, die Wellen sind so hoch, dass sie selbst mir über den Kopf schlagen. Aber unserer Süßen ist das sowieso egal, sie ist glücklich mit den anderen Kindern im Wasserloch am matschen.
Schade nur, das der Himmel sich total zuzieht - ein bißchen mehr Sonne hätte nicht geschadet.
Gegen 18 Uhr machen wir uns an den Rückweg. Wir sind total klebrig vom Salzwasser und dem Sand - jetzt brauchen wir nur noch eine Dusche.
Na super, es war zwar keine Sonne zu sehen aber Michelle hat trotzdem Sonnenbrand auf dem Rücken und auf den Schultern. Morgen gehts nur noch mit T-Shirt in die Sonne.
Heute abend müssen wir mal wieder Getränke und Lebensmittel einkaufen. Der nächste Supermarkt ist unser.
Es gibt Suppe, Brot und Wurst. Kein besonders fürstliches Mahl aber es ist lecker und macht satt.
Michelle und ich strecken um kurz vor 22 Uhr das Handtuch.
Markus geht noch mit zu meinen Eltern Canasta spielen.
Mensch, bin ich jetzt müde, Gute Nacht.