03.08.2010 - A hot long day

Diese Nacht war auch nicht besser als die letzte. Eigentlich müsste man hier richtig gut schlafen aber irgendwie geht es gar nicht. Um halb 2 Uhr sind wir gestern endlich eingeschlafen und jetzt um halb 8 Uhr schon wieder wach. Ich bin wie gerädert.
Erst mal eine kalte Dusche, dann fühle ich mich wenigstens halbwegs wie ein Mensch. Mittlerweile sind alle wach und wir räumen die letzten Sachen in den Koffer.
Ich erledige noch ein Telefonat mit unserem Motel heute abend damit unsere Reservierung auch klar geht.
Dann noch ein wehmütiger Blick aus dem Fenster auf diese grandiose Aussicht und wir machen uns wieder auf in die Wildnis.

Als erstes decken wir uns mal im ersten Supermarkt der uns begegnet , ein Albertson, mit Lebensmittel und Getränken für heute ein. Das das Einkaufen auch immer soviel Zeit in Anspruch nimmt, ist irgendwie lästig. Es dauert eine gute Stunde bis wir alles im Wagen verstaut haben. Das beste in den Märkten ist der Starbucks, der oft am Ausgang ist. Ich liebe Starbucks - der Kaffee da ist einfach göttlich und auch der Rest schmeckt richtig gut - lecker!
Nach einem kurzen Picknick fahren wir weiter.
Schon kurz nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen haben, sind wir wieder mitten im Nichts.
Links und rechts nur staubige Wege mit ein paar Büschen - sonst rein gar nichts.

Alle versuchen etwas Schlaf nachzuholen und ich die verlorene Zeit für meinen Reisebericht.
"Claudia" ist ziemlich doof, sie kennt Lone Pine nicht und so müssen wir das ganze manuell im Navi suchen. Natürlich will sie uns ums Death Valley herumführen, wir wollen aber da durch. Wie gut, dass ich die guten alten Landkarten mitgenommen habe, die ja laut Markus völlig überflüssig sind!
So ist die richtige Straße schnell gefunden und viel früher wie gedacht, erreichen wir das Parkschild.
Als wir fürs Foto aussteigen, dachten wir uns trifft der Schlag - hier ist es soo heiß, dass einem die Schuhe am Boden festkleben!
Schnell wieder zurück zur Klimaanlage.
Kurz hinter dem Parkschild sehen wir schon von weitem die Autos auf dem Parkplatz blinken. Da wollen wir hin.
Am Zabriskie Point Parkplatz stellen wir unseren Reisebus ab und betreten das Tor zur Hölle.
Es geht eigentlich nur ein kurzes Stück den Berg hoch aber in der kurzen Zeit trinken wir fast alle unsere Flaschen leer - es ist absolut unglaublich heiß - nicht zum aushalten.

Der Ausblick von hier oben ist trotzdem wunderschön.
Man blickt auf die versteinerten Sanddünen des Valleys und die Salzwüste im Tal. Richtig genießen kann ich das leider nicht und die Kinder haben schon ganz rote Flecken im Gesicht - wo ist unsere Klimaanlage? Schnell zurück zum Auto.
Hier oben weht ein ganz schön strammer Wind - leider so heiß wie ein Fön - allerdings hat das ganze wohl bewirkt, das ein Hut ins Tal zwischen die Dünen gefallen ist. Adolf hat jetzt die Schnapsidee, diesen zu holen.
Er wollte ja die ganze Zeit schon einen Cowboyhut und der ist ja umsonst!
Er klettert also in seinem jugendlichen Leichtsinn die Dünen runter. Oh Mein Gott, ist das steil und da unten muss es doch unerträglich heiß sein.
Ich muss sofort zur Klimaanlage sonst fall ich gleich um. Wir stürmen den Berg runter zum Auto.
Wally steht wie erstarrt oben auf dem Hügel und schaut fassungslos zu wie Adolf da unten herumklettert. Es dauert etwa 20 Minuten, dann ist er endlich wieder oben. Mit 2 Hüten und 3 Kappen!! Adolf hat sich völlig aufgelöst und Wally sieht auch nicht mehr wirklich frisch aus. Beide haben einen hochroten Kopf! Gut, dass unsere Klima funktioniert.
Kurze Zeit später fahren wir an dem wunderschönen Furnace Creek Inn vorbei - wer macht denn hier im Sommer Urlaub - Hilfe!

Unser einziges Ziel hier im Park ist die Furnace Creek Ranch, die mitten drin und ohnehin auf dem Weg liegt.
Hier machen wir unsere Mittagspause - oder eher Nachmittagspause wir haben nämlich schon halb 3 Uhr. Im General Store ist es wunderbar kühl. Als ich das Eis für die Kids bezahle, erzählt uns die Verkäuferin, dass es heute recht kühl ist! Ist die denn des Wahnsinns - es waren heute "nur" 125" Grad Fahrenheit was knapp 48 Grad entspricht - das wäre nicht wirklich viel! Wenn das nicht viel ist, möchte ich nicht hier sein wenn es für sie heiß ist!
Nachdem Markus hier sein Hauptziel erledigt hat, nämlich Datelnußbrot kaufen, schauen wir uns noch ein wenig auf der Ranch um. Zumindest alles wo Schatten hinfällt. Das schönste sind für uns die Sprenkleranlagen wo kalter Dampf herauskommt - einfach göttlich!
Gegen halb 4 Uhr machen wir uns an die Weiterfahrt.
Wir kommen an den Stovepipe Wells vorbei. Schon aus der Ferne kann man die Sanddünen erkennen, in denen schon jede Menge Filme gedreht wurden. Die armen Schauspieler kann ich da nur sagen.

Die Straße zieht sich schnurgerade immer bergauf. Wir fahren fast 1000 Meter immer weiter nach oben. Kein Wunder, dass in regelmäßigen Abständen Wasserstationen am Straßenrand für die heißgelaufenen Kühler stehen.
Die Strecke hier ist wieder sehr eintönig. Nichts außer Staub und Büsche. Es sind schon wieder alle am Schlafen. Jedenfalls solange bis Melissa wieder schlecht wird! Oh Nein - nicht schon wieder! Die arme Maus ist ganz grün im Gesicht.
Die restliche Fahrt bis Lone Pine überstehen wir sehr ereignislos.
Glücklich rollen wir um kurz nach 18 Uhr endlich auf den Motelparkplatz vom Dow Villa Motel in Lone Pine.
Erstaunlicherweise ist es hier zwar immer noch sehr heiß aber gut zum aushalten.

Lone Pine liegt direkt an den Alabama Hills, der höchsten Bergkette in den USA. Oben auf den Gipfeln können wir sogar Schnee erkennen.
Wir haben alle so einen Hunger, wir könnten einen Tiger verschlingen. Das Motelzimmer hat eine Mikrowelle und deswegen schmeißen wir als allererstes mal unsere Hähnchenschenkel da rein. Dazu gibt es Kartoffelsalat und Brot - himmlisch. So schnell haben wir schon lange nicht mehr gegessen.
Die anderen sind jetzt alle wieder relativ fit. Nur ich fühle mich wie vom LKW überfahren.
Wally und Adolf gehen mit den Kindern schon zum Pool vor, während Markus und ich uns noch das alte Dow Villa Hotel anschauen. Hier hängen überall Bilder von früheren Filmdrehs. Bei den Drehs sind die Schauspieler sehr oft hier abgestiegen und die Autogramme und Reliquien hängen heute noch überall im Motel.
Im Hotel selbst gibt es aber nur Etagenduschen und Toiletten, deshalb ist das gar nichts für mich. Da ziehe ich unser Motelzimmer definitiv vor.

Zum Abschluß des Tages testen auch wir noch die Poolanlage, die hier 24 Stunden geöffnet hat!
Herrlich wenn man so den Staub des ganzen Tages hinter sich lassen kann. Zum Abschluß noch eine Runde in den Whirlpool, dann sind wir für heute fix und fertig.
Schon um halb 10 Uhr kehrt Ruhe im Zimmer ein und alle sind erledigt.