24.07.2010 - Deep Canyons

Heute haben wir wieder super geschlafen - als die Familie über uns um 8 Uhr angefangen hat Samba zu tanzen, dass man dachte die Decke kommt runter, sind wir dann alle aufgewacht.
Zuerst ein kurzer Wettercheck - hurra, es sieht viel besser aus wie gestern. Zwar noch locker bewölkt aber auch die Sonne läßt sich schon gelegentlich sehen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück räumen wir unser Auto voll und los gehts.
Zwei Häuser von uns entfernt, müssen wir mal wieder voll tanken. In unseren Tank passen locker 25 Gallonen! Der Wagen ist ein richtiger Spritfresser. In Deutschland würde sich kein normaler Mensch ein Auto kaufen, dass mehr wie 15 Liter Sprit frisst.
Schon 5 Minuten danach sind wir im Park. Wir fahren heute die typische Touristenroute Richtung Ostausgang.
Erster Stop ist der Yaki Point. Beim Anblick der gewaltigen Größe des Canyons verschlägt es uns wieder den Atem. Selbst die Kinder sind total fasziniert von den Farben und der Tiefe. Wir machen ein paar Fotos, genießen die Aussicht und steuern dann den ersten großen Aussichtspunkt an: Grandview Point.

An diesem Aussichtspunkt gibt es einen Wanderweg direkt neben der Route. Hier steigen wir in die Tiefe des Canyons. Der Weg ist nicht wirklich eben, er wurde nur grob befestigt und führt ziemlich steil auf verschiedene Felsvorsprünge unterhalb der Abbruchkante. So langsam kann ich ein wenig nachempfinden wie es wohl sein muss, diesen ganzen Canyon bis runter zu erwandern. Mein lieber Mann, das ist nur was für Hartgesottene - Hut ab! Uns reicht schon das kurze Stück, dass wir wieder nach oben kraxeln müssen.
Danach freuen wir uns wieder auf unser klimatisiertes Vehikel, denn mittlerweile ist es ganz gut heiß geworden.
Auch die anderen Aussichtspunkte sind alle miteinander atemberaubend.
Wir fahren an einem Straßenschild vorbei, dass vor Pumas auf den nächsten 10 Meilen warnt. Leider läßt sich aber trotz Warnung keiner blicken.
Am letzten Punkt, dem Desert View lassen wir uns besonders viel Zeit.

Zuerst besuchen wir den General Store. Hier steht ein Plüschpuma aber in Originalgröße. Mann, sind die groß - ich glaube ich will gar keinen echten mehr sehen - das Plüschteil reicht völlig aus!
Meine Schwiegereltern kaufen sich beide ein schönes T-Shirt vom Grand Canyon. Die Kids entdecken alle Indianerfiguren von Schleich, die sie natürlich unbedingt haben müssen. Gut, dass jeder sein Taschengeld dabei hat.
Direkt nebenan gibt es einen kleinen Imbiss und da wir schon halb 2 Uhr haben, beschließen wir hier ein paar "heiße Hunde" zu verspeisen.
Na ja, mit viel Ketchup und Senf bekommt man sie schon runter - wir haben schon bessere gegessen. Aber der Magen ist erst mal ruhig.
Nach dem Essen bricht Hektik aus: Melina hat ihr Indianermädchen verloren. Das Geheule ist groß aber die Figur ist auch nach groß angelegter Suchaktion nicht mehr aufzutreiben.
Wir spazieren also weiter zum Watchtower. Auch von hier ist die Sicht wieder genial. Allerdings sind hier Heerscharen von Leute. Kein Wunder, hier halten auch alle Reisebusse an.
Trotzdem genießen wir noch ein letztes Mal die Aussicht. Zum guten Schluß sind alle außer mir und Michelle noch auf den Turm rauf. Laut O-Ton von Melissa gibts da oben aber nur blöde bemalte Steine. Der Rest findet die Aussicht von hier oben toll.

Markus geht mit den Kids schon zurück zum Auto und ich muss noch mal zurück zum General Store um etwas richtig kaltes zum Trinken zu kaufen. Ganz spontan nehme ich für Melina noch das Indianermädchen mit.
Melina freut sich total als idh ihr sage, dass ich die Figur wieder gefunden habe. Den restlichen Tag wird sie mit Argusaugen bewacht.
Wir müssen uns jetzt aber auf machen nach Page. Als wir den Grand Canyon hinter uns gelassen haben, kommen wir über Navajoland. An jeder Ecke stehen Hütten wo die Indios ihre Ware an den Mann bringen wollen. Die Häuser der Leute sehen wirklich erbärmlich aus. Und wie um Himmels willen kann man hier mitten im nirgendwo wohnen? Na ja, sie werden es nicht anders gewöhnt sein - für uns wäre das definitiv nichts.
Nach einer Weile schlängelt sich die Straße hoch in die Berge. Ganz oben hat man einen super Blick über die ganze Ebene - wunderschön!
Jetzt brauchen wir nur noch eine gute halbe Stunde dann haben wir Page erreicht.
Die nächsten 2 Nächte werden wir hier im Motel 6 verbringen. Das Motel liegt kurz hinter dem Ortseingang sehr zentral. Wir bekommen 2 Zimmer mit Verbindungstür - sehr praktisch! Ansonsten sind die Zimmer gegenüber den bisherigen relativ klein und praktisch - aber sauber.
Schnell das Gepäck ins Zimmer und etwas frisch machen. Gegen 17 Uhr brechen wir zu ersten Erkundung der Umgebung auf.

Eigentlich wollen wir heute noch zum Horseshoe Bend laufen - ist auch nicht weit von hier- auf der Hinfahrt sind wir schon dran vorbeigefahren.
Wir sind auch in knapp 5 Minuten da und wundern uns über die vielen Autos am Straßenrand. Mal sehen was da los ist. Die Einfahrt zum Parkplatz ist mit einem gelben Polizeiband "No Crossing behind this Line" abgesperrt. Auf dem Parkplatz steht nur ein Polizeiwagen und ein Zivilauto . In der Ferne kreist ein Hubschrauber - was da wohl passiert ist?
Schade, hier kommen wir heute wohl nicht mehr rein. Was machen wir nun? Für die Toadstool Hoodos ist es schon zu spät und so fahren wir ganz spontan zum Glen Canyon Dam.

Unseren Reisebus parken wir vor der Brücke und laufen von dort aus zu Fuß ins Visitor Center am anderen Ende.
Der Staudamm ist gewaltig hoch. Melissa meint ganz trocken, na ja Mama so hoch ist das doch gar nicht, hier kann man ja noch bis unten hin schauen! Der Grand Canyon hat noch so seine Nachwirkungen.
Vom Visitor Center hat man einen tollen Blick auf die Brücke und die Staumauer.
Hier holen wir uns auch Karten und Infos für die Umgebung. Auch über die Sperrung vom Horseshoe Bend bekommen wir hier Auskunft. Da ist heute nachtmittag jemand beim Versuch zum perfekten Foto zu kommen zu Tode gestürzt! Als wir das hören, wird uns schon ganz komisch. Das dort keine Absperrungen sind, ist ja bekannt, auch das man nicht zu nah an den Rand soll, weiß jeder - aber das tatsächlich mal was passiert - da glaubt ja keiner dran. Es ist auch zum momentanen Zeitpunkt nicht bekannt, wann der Horseshoe wieder geöffnet wird, da die Bergung wohl noch einige Zeit in Anspruch nimmt.
Nach dem Schrecken beschließen wir stillschweigend, dass wir dort mit den Kinder wohl nicht hingehen werden.

Auf dem Rückweg zum Hotel besuchen wir unseren ersten Pizza Hut für dieses Jahr. Wir holen uns Pizzas to go und verspeisen sie genüßlich vorm Restaurant auf den Picknickbänken.
Die Pan-Pizza ist noch genauso genial wie schon vor Jahren - lecker!
So gesättigt, werden wir heute abend mal unsere ganze Wäsche in die Waschmaschinen verfrachten und uns noch etwas im Pool abkühlen.

Der Pool hier ist eiskalt - nichts für Markus - der verschwindet lieber unter die Dusche. Die Kids sind nach einer halben Stunde so durchgefroren, dass wir uns zurück ins Motelzimmer machen.
Um 10 Uhr liegen wir alle müde, satt und zufrieden in unseren Betten.