01.01.2012 - Hangover auf dem Rodelberg

War das gut. Erst um kurz vor halb 10 Uhr schäle ich mich aus dem Bett. Lissy liegt noch im Koma aber nebenan höre ich die 2 Großen schon herumturnen.
Mein Gott, wer ist die Fremde im Spiegel? Ich brauche dringend eine Dusche.
Als ich um viertel nach 10 Uhr fertig bin und Melina und Michelles Bauch bis zu uns zu hören ist, wecke ich Lissy auf, die ist noch ganz verpennt. Ich wundere mich allerdings immer wieder wie schnell dieses Kind hellwach ist. Schon 20 Minuten später sind wir unterwegs Richtung Speisesaal.
Das Essen heute ist ja unglaublich. Ist das die gleiche Küche wie jeden Tag?
Es gibt tatsächlich alles was man sich so bei einem Brunch wünschen kann. Wir futtern uns einmal komplett durchs Buffett und enden bei Schweinebraten mit Semmelknödel - unglaublich lecker.

Jetzt sind wir alle pappensatt und sehr unternehmungslustig. Das Beste hier finde ich ist, dass man sich beliebig viel fürs Lunchpaket mitnehmen kann. Es gibt sogar extra Alufolie zum Einpacken. Im Handumdrehen haben wir uns Brötchen geschmiert und Brezeln eingepackt. Dann kann unserer Unternehmungslust ja nichts im Wege stehen.
Nachdem es heute wieder trocken ist und von Schnee keine Spur wollen wir das Winterwetter noch etwas länger ausnutzen. Wir schmeißen uns alle in Schneeanzüge und Moonboots und los gehts Richtung Reit im Winkl.
Heute allerdings mit dem Auto. Wir fahren bei 8,5 Grad in Chieming los - hm, bis Reit im Winkl sinds nur 28 Kilometer und da soll man Schlittenfahren können? Wir haben vorsichtshalber mal die normalen Sachen unter dem Schneeanzug angelassen. Langsam aber stetig gehts bergauf. Wir können dem Thermometer im Auto beim Fallen zuschauen.

Bei Unterwössen liegt bereits Schnee auf den Gehwegen und Feldern. Langsam aber sicher tauchen wir ein in die Winterwunderwelt. Als wir nach Reit im Winkl kommen, ist es sage und schreibe 0 Grad und der Schnee türmt sich meterhoch am Straßenrand. Unglaublich, fast wie Zauberei.
Direkt am Ortsrand sehen wir die erste Kinderskischule, das wäre auch keine schlechte Idee. Für heute ist das allerdings schon etwas spät.
Hier ist auch die Touristeninfo und wunderbar - sogar geöffnet. Die wird jetzt erst mal gestürmt. Schade, die Straßen zur Hindenburgalm sind leider geschlossen. Dort kann man Schlitten mieten und eine 4,5 Kilometer lange Rodelbahn runter ins Tal fahren.

Wir fahren durch den urigen Ortskern, an der schnuckligen Kirche vorbei und entdecken endlich kurz hinter den Sportläden einen Parkplatz. Leider bemerke ich erst nach dem ich reinfahre, wie hoch hier der Schnee liegt. Hoffentlich kommen wir da nachher auch ohne Steckenzubleiben wieder raus!
Mist, die Sportgeschäfte haben alle gerade Mittagspause und machen erst um 15 Uhr wieder auf. Direkt gegenüber vom Intersport Laden stehen vor dem Hotel zum Löwen mehrere Pferdekutschen. Das wäre doch mal eine Idee, die wir schnell in die Tat umsetzen. Unter kuschligen Decken fahren wir für nur 3 € pro Person durch unser ganz persönliches Wintermärchen. Melina darf sogar auf dem Kutschbock sitzen und freut sich wie ein Schneekönig.

Die Kutscherin ist sehr gesprächig und zeigt uns den Kuhstall, der früher der Maria Hellwig gehörte und noch so einige andere interessante Sachen. Schade, dass die Fahrt nach einer halben Stunde schon vorbei ist, ich hätte hier noch viel länger sitzen können. Die Kinder streicheln noch die Pferde und dann marschieren wir über tief verschneite Wanderwege zu Fuß zur Kinderskischule zurück.
Melissa stapft etwas abseits der Wege und versinkt bis zur Hüfte. Allein kommt sie da noch nicht mal mehr raus - sie steckt fest! Die Kinder haben überhaupt Spaß, und bald ist eine wilde Schneeballschlacht im Gange.
An der Touristeninfo, direkt gegenüber der Skischule ist eine Toilette - ich bin gerettet!!

Hier haben wir auch Glück und können einen Rodelschlitten mieten. Leider nur einen kleinen aber wir haben ja schon halb 3 Uhr. Bis wir jetzt am Rodelberg sind, haben die anderen Geschäfte auch auf. Abwechselnd ziehen wir uns alle über die Winterpfade - ich wusste schon gar nicht mehr wie schön das ist.
Schon bald erreichen wir den Rodelberg. Die Kids gehen schon mal vor und ich werde noch 2 Schlitten bei Intersport besorgen.
Hier habe ich sogar richtig Glück: nicht nur das der Shop auch schon um 5 vor 3 Uhr aufmacht, es gibt sogar noch 2 Schlitten. Ein großer und ein kleiner - perfekt!
Da der Parkplatz vom Auto direkt nebenan ist und auch der Rodelberg nur 5 Minuten Fußweg entfernt, bin ich schon 15 Minuten später mit Schlitten und Proviant vor Ort.

Die Mäuse sind alle schon gerodelt und haben ohne Ende Spaß. Jetzt machen wir erst mal Brotzeit auf unseren Schlitten und genießen unsere Brötchen.
Irgendjemand hat hier schon wunderschöne Schneemänner gebaut. Das müssen wir diesen Urlaub auch unbedingt noch machen.
Jetzt aber nichts wie den Hügel rauf. Ich will auch mal fahren. Mann, ist das steil!
Komm Tina, Augen zu uns durch, was die Kinder geschafft haben, schaffst du auch. Yippeah, macht das Spass. Super! Gleich wieder hoch - ich will sofort nochmal! Nacheinander rodele ich mit allen Mäusen mal den Hang hinunter. So toben wir ausgelassen bis kurz vor halb 5 Uhr herum, bis es langsam dunkel wird. Schade, schon vorbei. Müde stapfen wir durch den Schnee zurück.
Die Schlitten sind schnell abgegeben und nur 15 Minuten später sitzen wir im Auto Richtung Chieming.

Wir stellen fest: ein Urlaub im Schnee würde uns allen gut gefallen!
Die Alm ist allerdings noch nicht abgehackt, wir hoffen alle, dass wir in diesem Urlaub noch Glück haben, dort hinaufzukommen und die megalange Rodelstrecke abzufahren.
Um kurz nach 17 Uhr sind wir in dem überhaupt nicht mehr winterlichen Chieming und machen uns nach kurzem Umziehen direkt auf zum Abendbrot. Auch heute abend ist das Essen wieder sehr lecker. Zum Nachtisch gibts Grießbrei mit Zucker und Zimt.
Zum Abschluss des Tages wollen die Kleinen und ich noch ins hauseigene Kino, da läuft ab 18 Uhr der Zoowärter.

Der Film ist superlustig - allerdings auch sehr anstrengend, da einige Eltern anscheinend der Meinung sind, ihre Kinder allein hingehen zu lassen und so herrscht im Saal eine Wahnsinnsunruhe. Wir müssen uns schon ganz schön konzentrieren um alles mitzubekommen.
Um kurz nach halb 8 Uhr ist der Film aus. Schön wars - und wir haben jetzt gerade die nötige Bettschwere. So ein Tag an der frischen Luft macht ganz schön fertig und morgen früh ist Schluss mit Lustig und der Wecker klingelt schon um kurz nach 6 Uhr.
Deshalb jetzt Gute Nacht!