30.12.2011 - Aller Anfang ist schwer

Oh Mann, was für ne Nacht. Melissa ist mitten in der Nacht 2 mal an ihre Nachttischlampe gekommen und wir hatten Starbeleuchtung. Ich hatte 2 mal einen fast-Herzinfarkt. Jetzt bin ich soooo müde und wir haben schon bis 7.20 Uhr geschlafen - fast schon Luxus in der Kur.
Aber heute lassen wir es mal langsam angehen. Nach der heißen Dusche fange ich wieder an mich menschlich zu fühlen.
Um viertel nach 8 Uhr wird es höchste Zeit für Frühstück. Die Brötchen hier schmecken wirklich super und auch das Müsli ist sehr lecker.
So, was machen wir denn heute schönes.
Erst mal nachsehen ob unsere Therapiepläne schon da sind. Melina flitzt vor und kommt 5 Minuten später mit 4 Plänen zurück.
Was ist dass denn? Die sind ja total verrückt. Unsere erste Therapie beginnt in genau 10 Minuten. Hilfe!

Gut, dass meine Kids schon so groß sind und alleine in ihre Gruppen flitzen. Michelle muss noch in die medizinische Abteilung was umändern lassen und ich hab auch überhaupt keine Zeit mehr.
Der Gesundheitsvortrag geht mehr oder weniger nur um organisatorische Sachen. Nach 1 guten Stunde ist es geschafft. Jetzt schnell nach unten ins Zimmer zum umziehen. Gleich fängt meine 1. Nordic Walking Stunde an. Iih und draußen ist es schweinekalt.
Im Vital Center werden die Stöcke ausgeteilt, dann gehts zur Einweisung nach draußen. Es zieht wie Hechtsuppe, richtige eiskalte Windböen - ich will sofort ein warmes Bad!
Es hilft kein Murren und Knottern. Wir marschieren immer am See entlang. Meine Kondition war auch schon mal besser. Wenn ich noch schneller laufen muss, ersticke ich.

Du liebe Zeit, es wird wirklich höchste Zeit, dass ich wieder mehr Sport mache, ich bin nach einer dreiviertelstunde fast einem Kreislaufzusammenbruch nahe. Mal ganz abgesehen von diesem Wahnsinns-Wind. Mir fallen gleich die Ohren ab.
Nachdem ich mich ins Zimmer geschleppt und schnell frisch gemacht habe, wirds jetzt höchste Zeit fürs Mittagessen.
Komisch, so allein zu Essen, ganz ohne Gezanke - gar nicht so schlecht.
Schmeckt gar nicht schlecht heute Mittag, es gibt gebackener Fisch mit Kartoffeln und Remoulade - sehr lecker.

Um viertel vor 1 Uhr müssen die Kinder abgeholt werden und erzählen mir erst mal alle auf einmal was sie alles erlebt haben.
Melina ist es noch nicht ganz geheuer, dass sie ohne mich Essen soll, ich hoffe das gibt sich in der nächsten Woche.
Von der Großen hab ich heute noch nicht viel gesehen, die hängt bereits mit ihren 2 neuen Freundinnen Kimberley und Elena herum.
Leider währt die Pause nur kurz, um 14 Uhr muss Melissa nochmal in ihre Gruppe, Melina hat Kinderschwimmen und ich hab auch schon den nächsten Termin.
"Gesundheitstraining" - stellt sich allerdings nur als 1 Stündiger Vortrag über die Verordnungen hier heraus.
Danach heißts schnell runter zum Schwimmbad und Melina abholen. Na toll, die kommt mir schon entgegen und meckert herum warum ich nicht schon da bin, dabei bin ich schon pünktlich.

Nachdem ich Melina die Haare geföhnt hab, wollten wir eigentlich Melissa und Michelle abholen aber die Beiden haben noch überhaupt keine Lust und meinten wir sollten doch später wiederkommen.
An der Pinnwand vor den Gruppen entdecke ich einen Kinderausflug am nächsten Dienstag zum Snowtubing nach Ruhpolding. Das wär doch mal was. Also nichts wie zur Rezeption. Wir haben Glück, denn obwohl erst Kinder ab 8 Jahre mitdürfen, machen sie für Melissa eine Ausnahme, da sie in 2 Monaten Geburtstag hat und noch die beiden Geschwisterkinder mitfahren. Super, das werden die Mäuse sich freuen.
Um 16.30 Uhr macht der Kidsclub endlich zu und alle sind da - das heißt alle außer Michelle, die hab ich heute morgen zum Letzten mal richtig gesprochen. Na Hauptsache sie fühlt sich endlich wohl.

Es ist schon wieder Zeit fürs Abendessen. Ob ich mich je an diese frühen Essenszeiten gewöhnen werde?
Michelle isst noch nicht mal mit uns, sie sitzt mit ihren Mädels an einem Tisch - das kann ja noch heiter werden.
Die Mäuse und ich beschließen nach dem Abendbrot noch mal ins Hallenbad zu gehen - warum eigentlich nicht!
Schnell sind die Badeklamotten und der Bademantel an und los gehts. Da unsere Zimmer sehr günstig liegen, müssen wir nur 1 Treppe runter und stehen schon vor der Tür.
Hier ist heute Abend der Bär los. Nach 6 Bahnen gebe ich es auf zu schwimmen und lasse mich ein wenig vom Wasser treiben. Herrlich - das Wasser ist einfach wunderbar warm.

Um halb 8 Uhr ist für uns Schicht im Schacht - wir sind total geschafft von dem Tag.
Noch schnell unter die Dusche Haare waschen und dann nichts wie in die Falle.
So hab ich jedenfalls gedacht, bis Melissa plötzlich weinend von der Toilette kam. Sie hat so starke Schmerzen, dass sie weint - oh nein, eine Blasenentzündung, dass fehlt jetzt noch.
Also schmeisse ich mir meinen Bademantel über und wackele zur Krankenstation. Dort bekomme ich ein entkrampfendes Mittel, dass sie schlucken soll. SCHLUCKEN! Die haben gut reden, die kennen mein Kind nicht. Spritzen - kein Problem - aber etwas schlucken geht gar nicht.
Und so ist es dann auch. Selbst mit Androhungen ist nichts zu machen. Wenigstens nimmt sie eine Lutschtablette Nurofen, das hilft für heute abend auch gegen die Schmerzen.
Hoffentlich ist morgen früh der Kinderarzt wieder da, wir brauchen Antibiotika.
Aber jetzt erst mal viel Schlaf. Gute Nacht!