08.07.2011 - Peschiera del Garda

Wer weckt mich denn da zur Nachtschlafenden Zeit?
Gähn, erst kurz nach halb 8 Uhr. Warum um alles in der Welt muss man bis 9 Uhr alles geräumt haben, ist ja schon fast unmenschlich.
Markus ist mal wieder seit 6 Uhr wach, brauchen Schlümpfe keinen Schlaf?
Wir müssen noch die letzten Reste in unserem Reisebus verstauen, ich frag mich noch wo, wenn die 2 Handtücher von draußen auch noch reinkommen, platzt vorne die Tür wieder auf.
Gegen 9 Uhr kommen unsere Vermieter zur Abnahme. Zum Glück alles o.k.
Die Zwei sind im übrigen ganz schön mutig, die haben zu Hause ihren Job gekündigt um hier unten die Verwaltung zu übernehmen - ist ja wirklich schön hier - aber Leben möchte ich hier nicht!
Wir halten noch kurz am Supermarkt um uns ein paar Brezeln und Schokobrötchen zu kaufen - ein sehr opulentes Frühstück heute morgen - mitten auf dem Parkplatz und so romantisch.

Gegen 10 Uhr sind wir dann unterwegs.
Tschüß Cavallino - es war schön hier - wir kommen bestimmt mal wieder!
Nach ungefähr 50 km Landstraßengegurke sind wir dann endlich auf der Autobahn Richtung Verona.
Hat hier irgendwer überhaupt den Führerschein, die fahren hier - unglaublich!
Vor allem die Brummifahrer, die uns mehrmals ganz knapp den Weg abschneiden.
Zum Glück hält sich der Verkehr so einigermaßen in Grenzen und wir erreichen um kurz nach 12 Uhr Peschiera.
Direkt hinter der Abfahrt befindet sich ein riesiges 3 Bogen Restaurant.
Die Kinder sind vor Vorfreude außer Rand und Band und stürzen direkt nach drin. Auf der Terasse genießen wir mit Blick auf unser Hab und Gut das Mittagsmahl.
Von hier sind es auch nur noch 15 Minuten bis zu unserem nächsten Campingplatz "Bella Italia", direkt am Gardasee.
Am Eingang werden wir gefragt ob wir vorreserviert haben - ja zum Glück, denn der Platz ist komplett ausgebucht!

An der Anmeldung erhalten wir unsere Campingausweise und wieder mal ein obligatorsches Gefängnisbändchen.
Die müssen ja alle ganz schön Angst haben, dass sich jemand hier einnistet, der nicht bezahlt hat!
Oh Mann, ist das hier heiß.
Am Meer ging ja noch ein wenig Wind aber hier steht die Luft bei 35 Grad - ich bin glatzgeschwitzt.
Der Wohnwagen hier gehört noch zur alten Sorte, mit dem auf "Marina di Venezia" nicht zu vergleichen.
Wir sind jetzt Klimaanlagen verwöhnt und hier gibts noch nicht mal einen Ventilator. Das Waschhaus ist direkt in unserer Nähe aber auch das ist nicht vergleichbar.
Die Lage von unserem Stellplatz ist allerdings super: See, Schwimmbad und Zentrum sind schnell zu erreichen.
Wir packen schnell alles aus damit wir den Platz noch im Hellen erkunden können.
Markus hängt unsere bunte Lichtergirlande auf eigentlich sehr gemütlich aber unsere Weiber stimmen direkt "O Tannenbaum" an.

Unser erster Weg führt uns zum See, der zwischen den Bäumen glitzert.
Der Campingplatzeigene Strandabschnitt ist ziemlich steinig - das geht ohne Badeschuhe nur für Abgehärtete.
Also ist unser Ziel der Steg, der ins Wasser hineinragt.
Die Kinder fackeln nicht lange und springen mit Anlauf hinein. Ich begnüge mich damit, meine Füße einzutauchen. Hm, der See ist richtig schön warm - gar nicht schlecht.
Am Ufer schwimmen unzählige Schwäne und Enten herum.
Was ist denn das? Ist ja wohl nicht wahr - selbst hier laufen Händler herum und bieten ihre Ware an - ich dachte, die wären wir los!

Direkt hinter dem Steg führt die Hauptstraße wieder auf unseren Campingplatz. Super, hier gibt es sogar ein Wassersportzentrum mit Wakeboards und Tubing.
Am liebsten würden meine Weiber direkt mal alles ausprobieren und sind mal wieder kaum zu bremsen.
Dahinter ist ein nettes Restaurant mit Terasse im ersten Stock und Blick auf den See - sehr schön.
Wir bummeln ein wenig durch die Shops und decken uns dann noch im Supermarkt mit Grillsachen für heute abend ein.

Am Ende der Hauptstraße, die links und rechts mit hohen Zypressen gesäumt ist, befindet sich die Poolanlage. Die lässt auch hier keine Wünsche offen.
Ist zwar nicht ganz so groß wie auf unserem letzten Platz aber auch hier gibt es mehrere Rutschen und ein Aquapark für Kinder.
Im Wasser wird gerade wieder geturnt, dass wär was für Wally.
Die Kinder sind auch hier nicht zu halten, platsch sind sie im Wasser und 2 Minuten später nicht mehr zu sehen.
Neben der Poolanlage wurde sogar ein Strand künstlich angelegt.
Zwischen den Pools befindet sich das Theater und der Miniclub, wo gerade die letzten Vorbereitungen für die Show heute abend laufen.

Melina, Melissa und ich laufen noch bis zum Sportplatz. Hier oben ist noch ein Restaurant, das hat zwar kein Blick auf den See, ist dafür aber total urig mit einem wunderschönen Springbrunnen auf der Piazza.
Direkt dahinter gibt es noch eine zweite Poolanlage, die viel weniger frequentiert ist, natürlich interessiert das die Kinder nicht, da es hier keine Rutschen gibt - war ja klar.
Uns ist ja soooo heiß und die Weiber schreien schon wieder nach Nahrung.
Markus schmeißt den "organisierten" Grill schon mal an - wofür der doch so alles gut ist!
Ich glaube, ich bewege mich heute nicht mehr - jeder Fingerzeig ist einer zu viel - Schwitz - am Besten schlafe ich heute nacht auf dem Stuhl hier draußen.

Nach dem leckeren Essen gehts wieder einigermaßen.
Ein Blick auf die Uhr zeigt uns erst halb 7 Uhr - wir müssen unbedingt noch mal in den See.
Zum Glück ist der ja nicht weit und die Erfrischung tut allen gut - Markus natürlich nicht, der streckt noch nicht mal den dicken Zeh rein.
So, was machen wir denn jetzt mit dem angefangenen Abend?
Einfach ins Bett gehen? Zu früh. Auf den Platz setzen? Zu langweilig!
Also umziehen und ab in das Örtchen.
Natürlich gibts mal wieder ein paar Lauffaule unter uns, die schon nach dem dritten Schritt jammern aber da müssen sie durch.
Immer am See entlang erreichen wir nach ca 20 Minuten Peschiera.

Das Örtchen ist richtig schnuckelig und ganz nach unserem Geschmack.
Viele kleine Gässchen mit wunderschönen Geschäften laden zum Bummeln ein. Dazwischen ein paar Eisdielen und nette Restaurants.
Selbst den Kindern gefällts.
Warum um alles in der Welt hat hier kein Laden eine Klimaanlage?
Markus ist hier im siebten Himmel - überall Herrrenboutiqen mit seinen Lieblingsklamotten. Allerdings sind die meisten Geschäfte hier für Normalverdiener unbezahlbar.
Trotzdem hat der Ort einen wunderschönen Flair und wir bummeln noch bis kurz vor 22 Uhr ziellos herum.
Mir klebt die Zunge fest wenn ich nicht bald was zu Trinken bekommen ist alles zu spät.
Kleine Supermärkte sind hier definitiv Mangelware, erst am Ortsausgang gibts was Kühles.
Hier vernichten wir innerhalb von 5 Minuten eine 1 1/2 Liter Flasche - wir sind ja auch 5 Säufer - fast, denn Markus durfte mal kurz dran nippen und dann war sie leider schon alle! Tja, wer nicht schnell genug ist, den bestraft das Leben!

So langsam sind alle müde und wir traben an der Promenade entlang wieder zurück.
Melina und Melissa versuchen sich an einem Reck am Strand.
Melina strampelt und zappelt aber mehr wie die Beine bekommt sie nicht hoch.
Ich hänge Melissa daneben und wupp, macht sie mal eben einen Klimmzug.
Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen sagt sie noch: "Melina, ist doch ganz einfach!" Wo nimmt die mit ihren Spaghettiarmen nur die Kraft her?
Gegen 23 Uhr sind wir wieder an unserem Platz - nur ist jetzt keiner mehr müde!
Die Weiber sind mal wieder zäh.
Erst nach mehreren Runden Uno sind sie mit lautem Protest um 00.00 Uhr bereit in die Falle zu gehen.
Jetzt ist aber auch wirklich Schluß für heute.