10.07.2011 - Lazise

Was für eine Nacht! Als ich gestern abend dann endlich mal fertig war, hat der Fotochip seinen Geist aufgegeben.
Alle 900 Bilder weg - Hilfe! Was tun? Panik - Markus muss helfen, der bricht kurzerhand ein paar Kontakte ab und es funktioniert wieder - Gott sei Dank!
Als ich dann endlich im Bett lag, ging ständig der Rolladen alleine hoch - ich werde noch wahnsinnig!
Meine erste Amtshandlung heute morgen: ich lade alle Fotos auf mein Laptop.
Zum Glück hat Markus das USB-Kabel seiner Kamera mit, den Chip hole ich erst mal nicht mehr raus sonst ist nachher doch noch alles verschwunden.
Gegen 9 Uhr sind endlich alle wach - Wahnsinn, warum schlafen die Zuhause nie so lange?
Merwürdig - Markus geht Brötchen kaufen, dass hatten wir ja noch nie - was ist denn jetzt los?
Als er nach einer halben Stunde wieder da ist, lüftet sich das Geheimnis, er hat mir die Tasche gekauft, die ich gestern so schön fand - zum Trost wegen der Aufregung gestern Nacht - manchmal kann er richtig süß sein!

Ich stelle mal wieder fest: Die Brötchen hier schmecken wirklich super - sehr lecker!
Nach dem Frühstück brechen die Mädels wieder auf zum See für ein erfrischendes Morgenbad.
Markus und ich räumen in der Zeit ein bißchen auf und packen eine Tasche.
Wir werden heute als erstes nach Garda fahren, laut unserem Reiseführer lohnt sich der Weg dorthin.
Mit dem Bus scheidet allerdings aus, da wir sonst unterwegs noch umsteigen müssten, also werden wir unser Gefährt mal wieder bewegen.
Erst um kurz vor 11 Uhr sind die Trödelliesen alle fertig.
Unsere "Claudia" taugt hier für Italien überhaupt gar nichts, viele Straßen kennt sie nicht und wir fahren total viele Umwege - ich sag ja, so ein Teil ist überflüssig. Wir benötigen für nur 15 km fast eine Stunde!
Zurück spiele ich lieber "Claudia"!

In Garda finden wir direkt am Ortseingang einen großen Parkplatz - na wer sagts denn!
Um die Mittagszeit jetzt sind es hier schnuckelige 36 Grad im Schatten - schwitz! Direkt gegenüber stehen wir schon in der fast autofreien Fußgängerzone.
Auch hier gibt es wieder jede Menge verwinkelte Gässchen.
Die Kirche, die ein bißchen aussieht wie ein römischer Palast, ist aus dem 12. Jahrhundert.
Der Kirchenschmuck hierdrin kann nicht wirklich mit der kleinen Kapelle von gestern mithalten. Wenigstens schön kühl ist es hier drin.
In einem Spielwarengeschäft, das natürlich Melissa wieder mal als erste endeckt hat, gibts für mich den ultimativen dringend benötigten Miniventilator.
Konnte ich jemals ohne Leben - das Ding ist genial!!!
Das schönste an diesem Örtchen ist aber definitiv die Promenade am Wasser, die sogenannte "Lungolago". Wir bummeln ein wenig herum und suchen eigentlich nur eine nette Eisdiele am Wasser.
Aber entweder ist alles besetzt oder es gibt nur ein Tisch für 4 Personen.
Von gestern verwöhnt, sind wir trotz allem etwas enttäuscht von dem Örtchen - ob es überhaupt noch eine Steigerung nach Sirmione gibt??

Gegen halb 3 Uhr fahren wir weiter nach Lazise.
Die Parkplatzssuche hier gestaltet sich etwas schwieriger allerdings nur weil wir die Dachbox drauf haben und 3 der 4 Parplätze eine Maximalhöhe von 2.10 m - danach würden wir aussehen wie eine aufgeschlitzte Sardinendose.
Zum Glück finden wir aber dann doch noch ein passendes Plätzchen gegenüber vom Stadtzentrum.
Der Ortseingang sieht schon mal sehr vielversprechend aus.

Wo sind eigentlich die ganzen Leute von den Fahrzeugen hin, die Stadt selbst ist im Moment jedenfalls wie ausgestorben.
Richtig wunderts mich nicht, da es noch heißer ist wie vor 2 Stunden oder kommt mir das nur so vor?
Ich fühle mich jedenfalls wie gekochter Hummer im Topf.
Durch die Gäßchen schlendern wir zum Ufer des Sees und finden die für uns perfekte Eisdiele. Das Eis hier schmeckt einfach himmlisch und ich will nie wieder aufstehn.

Direkt nebenan kann man kleine Motorboote mieten, ganz ohne Bootsführerschein. Hm, das wäre ja auch mal nicht schlecht, damit könnten wir zu unserem schönen Traumstrand fahren.
Nach einer längeren Pause, wollen wir uns jetzt noch ein bißchen im Städtchen umsehen.
Rund um die komplette Innenstadt zieht sich die alte Stadtmauer der Römer, von der leider nur noch die Ruinen stehen.
Gegenüber von dem kleinen, schnuckeligen Hafen steht eine uralte Kirche, die aussieht als müsste sie jeden Moment zusammenbrechen.
Leider sind die Wandbilder im Inneren alle verblaßt.

Oh - da steht ein Brunnen - hurra!
Melina und Melissa schmeißen ihre Kleider weg und springen durchs kalte Wasser. Eine sehr willkommene Erfrischung - ich würde ja auch schmeißen, lass es aber dann doch lieber bleiben.
Um 16 Uhr haben wir uns genug durch die Hitze gequält und machen uns auf den Rückweg.
Unterwegs entdecken wir einen Lidl und stellen fest, dass es hier richtig humane Preise gibt - Wahnsinn!
Perfekt, gleich um die Ecke, dann ist auch für Nachschub jederzeit gesorgt.

Um 17 Uhr sind wir endlich wieder zurück - zum Glück, ich löse mich nämlich gleich auf.
Wir räumen schnell alles in den Kühlschrank, schmeißen dann unsere Klamotten von uns und flitzen im Eilschritt zum See.
Direkt am Steg finden wir noch ein sonniges Plätzchen auf der Wiese.
Aah! Der See ist genial, total erfrischend und hat genau die richtige Temperatur.
Durch die ganzen Wasservögel hier, ist es leider nicht ganz so klar wie an unserem Traumstrand von gestern, knatsch.
Die Kinder sind hier in ihrem Element. In den folgenden 3 Stunden ist von den Weibern nichts mehr zu hören und zu sehen. Wir genießen die Sonnenstrahlen, die so wesentlich angenehmer zu ertragen sind.

Gegen 20 Uhr machen wir uns auf den Rückweg zu unserem Zelt und Markus schmeißt als erstes den Grill an.
Eigentlich wollte ich ja nochmal Duschen aber so wie es da aussieht, hat die Putzfrau heute frei. Haben die hier eine Fete in der Dusche gefeiert - igitt!
Das verschiebe ich mal lieber auf morgen früh.
Der Grill will heute nicht so recht in Gang kommen und Markus wedelt wie ein Irrer mit einem Holzbrettchen herum - na ja, er hat ja auch mal wieder einen ganzen Liter Lambrusco allein gesoffen!!
Melina und Melissa haben sich mit den 2 österreichischen Mädels von gegenüber angefreundet und spielen sämtliche Spiele, die die Sammlung hergibt.
Nein, ich glaub es nicht, um 22.15 Uhr ist endlich das Essen fertig - eine Meisterleistung!

Pünktlich zum Abschluss des Abends gibt es noch ein Feuerwerk über dem See. Der See leuchtet in allen Farben. Ein perfekter Abschluss des Tages. Um halb 12 Uhr zieht so ein Sturm auf, dass wir unsere Zelte schnellstens abbrechen müssen und wir flüchten nach drin in die Heia.